Zalando setzt auf digitale Zwillinge für ein revolutionäres Shopping-Erlebnis
Im Zuge seiner neuesten Strategie legt Zalando einen klaren Fokus auf ein unterhaltsames und inspirierendes Einkaufserlebnis. Visuell ansprechender Content spielt dabei eine zentrale Rolle. Um die Contentproduktion flexibler und schneller zu gestalten, erprobt der Online-Händler nun den Einsatz digitaler Nachbildungen realer Models.
Anstelle herkömmlicher, statischer Produktbilder setzt Zalando verstärkt auf interaktive Formate, die nicht nur inspirieren, sondern auch die Produktsuche erleichtern sollen. "Unsere Kundinnen und Kunden suchen immer häufiger nach Inspiration. Indem wir unsere Produkte mithilfe von Videos und einem authentischen Lifestyle-Kontext präsentieren, steigern wir das Engagement. Dies bietet unseren Kundinnen und Kunden eine fundiertere Entscheidungsgrundlage für ihren Kauf", erklärt Matthias Haase, VP Content Solutions bei Zalando. "Infolgedessen konnten wir unsere Retourenquote bereits signifikant um bis zu 8% senken. Unser Ziel ist es, diesen Ansatz perspektivisch auf unser gesamtes Sortiment auszuweiten, und Technologie ist der Schlüssel, um dies zu erreichen."
Um den Kunden täglich aktuelle Trendinhalte bieten zu können, ist der Einsatz von KI für Zalando unerlässlich.
Bereits im vergangenen Jahr generierte Zalando einen Großteil seiner Inhalte mithilfe von künstlicher Intelligenz. "Im Jahr 2024 waren schätzungsweise 70% der Inhalte in unserem Fashion-Shop teilweise oder vollständig KI-generiert. Mit KI können wir sogenannten Elevated Content kreieren – Inhalte, die durch ihre höhere Qualität und ihren Informationsgehalt eine stärkere Interaktion mit unseren Kundinnen und Kunden ermöglichen", so Haase. "Das spiegelt den Kern unserer KI-Strategie wider: Wir nutzen KI, um ein Erlebnis zu schaffen, das ohne sie nicht möglich wäre. Nur Kosten durch KI einzusparen, ist für uns keine tragfähige Strategie."
Um den Kunden täglich aktuelle Trendinhalte bieten zu können, ist der Einsatz von KI für Zalando unerlässlich. "KI ermöglicht es uns, innerhalb von 24 Stunden nach der Entdeckung eines Trends maßgeschneiderte Inhalte zu produzieren. Es ist, als würden wir plötzlich mit vier Händen anstatt mit zweien arbeiten können. Diese Flexibilität und die zusätzlichen Kapazitäten, die KI bietet, erlauben es unseren Teams, kreativ und fokussiert zu bleiben, während wir hochwertige, zeitgemäße und relevante Inhalte skalieren."
Das Unternehmen gibt an, dass es in der Contentproduktion nun so aufgestellt sei, lokale und zeitlich begrenzte, aber enorm relevante Microtrends aufgreifen zu können. Der Einsatz generativer KI kann die Produktionskosten nach eigenen Angaben um bis zu 90% reduzieren.
Die jüngste Investition des Unternehmens sind digitale Zwillinge – hochpräzise 3D-Abbilder realer Models, die in Kooperation mit Zalandos langjährigem Partner Orendt Studios entstehen. Diese Technologie ermöglicht die effizientere Erstellung hochwertiger Fotos und Videos. "Durch die Kombination digitaler Modelle mit hochwertigen Produktfotos erreichen wir eine präzise Darstellung jedes Kleidungsstücks – von der Silhouette über die Stoffstruktur bis hin zur Platzierung des Logos."
Torsten Orendt, CEO von Orendt Studios, fügt hinzu: "Mit digitalen Zwillingen können wir denselben hochwertigen Content in größerem Umfang und über verschiedene Kanäle hinweg bereitstellen, ohne die gleichen Ressourcen wie für ein klassisches Fotoshooting aufwenden zu müssen. Das ist eine enorme Chance für die Branche. Echte Menschen, echte Technik, echte Wirkung – das ist die Zukunft, die wir mit digitalen Zwillingen gestalten."
Perspektivisch soll der KI-generierte Content auch als Service über ZEOS und ZMS den Zalando Partnern angeboten werden. "Die Erstellung eines 3D-Objekts ist aktuell noch sehr kostspielig. Unser Ziel ist es jedoch, dies so zu skalieren, dass es effizient, schnell und erschwinglich wird", betont Haase. "Denn in Zukunft wird es wahrscheinlich keine Rolle mehr spielen, ob Content aus Fotos oder KI-generierten Assets entsteht. Schon jetzt kann generative KI mit 3D-Modellen arbeiten und daraus weiteren Bild- und Video-Content produzieren.